Lerntherapie

Information über Legasthenietraining

Legasthenietraining

Legasthenie = Probleme beim Schreiben, Lesen und / oder Rechnen
(Lese-Rechtschreib-Schwäche)

Legasthenie ist keine Störung, Krankheit oder Behinderung, sondern ein komplexes Phänomen und es ist lebensbestimmend für den Betroffenen. Eine Legasthenie wird durch genetische Anlagen beschrieben und ist somit eine bleibende Eigenschaft, von der 10% der Bevölkerung betroffen sind.

Die Sinneswahrnehmungen, die man für das Lesen, Schreiben und Rechnen vorrangig benötigt, sind das Sehen (optische Differenzierung, optisches Gedächtnis und optische Serialität), das Hören (akustische Differenzierung, akustisches Gedächtnis und akustische Serialität) und die Raumorientierung (Raumwahrnehmung und Körperschema). Es ist entscheidend, wie die Eindrücke auf den Menschen wirken und verarbeitet werden. Die Verarbeitung dieser Sinneseindrücke findet bei Legasthenikern auf andere Art und Weise statt.

Das Legasthenietraining besteht aus drei Teilen:

  1. Das bewusste Steigern der Aufmerksamkeit beim Lesen, Schreiben und Rechnen soll erreicht werden.
  2. Die Funktionen = Sinneswahrnehmungen/ Teilleistungen müssen durch gezieltes Wahrnehmungstraining verbessert werden.
  3. Im Symptombereich, also beim Lesen, Schreiben und Rechnen, müssen spezielle Techniken angewendet werden, damit der legasthene Mensch diese Kulturtechniken erlernen und bewältigen kann.

Vor Beginn des Trainings ist eine genaue Diagnostik der Teilleistungen, eine Überprüfung der Aufmerksamkeit und die genaue Analyse der Fehler beim Schreiben, Lesen und Rechnen (z.B. Fehler bei der Differenzierung ähnlich klingender oder ähnlich aussehender Symbole, Fehler bei der Dehnung und Schärfung, Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung, …) notwendig, um einen Erfolg versprechenden Behandlungsplan erstellen zu können.

Es ist sehr wichtig, dass Eltern, Lehrer, Erzieher und Therapeuten bzw. Trainer frühzeitig, wenn möglich schon im Vorschulalter, zusammenarbeiten und die differenten Sinneswahrnehmungen schulen, bevor das Kind zu große Probleme in der Schule bekommt oder sogar physische oder psychische Folgesymptome (Sekundärlegasthenie) entwickelt.